Interessantes Ergebnis nach gut 8 Jahren Rückblick....
Wir, die Monte Laaer", so beschrieb Wissenschafter Daniele Karasz die Identität und aktive Gemeinschaft der Monte-Laa-Bewohner aus dem Jahr 2011. Der wissenschaftliche Mitarbeiter am Institut für Kultur- und Sozialanthropologie an der Uni Wien hat in dem neuen Stadtteil mit über 2000 größtenteils geförderten Wohnungen 2011 und 2018 dieselben Bewohnerinnen und Bewohner zum Zusammenleben befragt – mit überraschenden Ergebnissen. Die Grenzen der Identität haben sich sehr stark verschoben. "Die Menschen, die aus dem ehemaligen Jugoslawien zugezogen sind, erzählten vor acht Jahren, dass sie viel mit der Nachbarschaft kommunizieren, die Österreicher das aber nicht tun", so Karasz.
2018 hatten sich die Gruppen völlig verschoben und die Selbst- und Fremdwahrnehmung war eine ganz andere: "Wir, die Österreicher und die Jugoslawen, tragen aktiv zur Gemeinschaft bei, sprechen mit den Nachbarn. Die anderen, die Türken, die Muslime, tun das nicht", lautete das Gros der Aussagen.
Die sehr aktive Nachbarschaft mit speziellem migrantischen Aufstiegsszenario ist in den sieben Jahren fast verschwunden. Der Stadtteil Favoriten und Wien allgemein wurden von den Interviewten muslimischer erlebt, manche zogen sich zurück. Stadtteilübergreifende Identität zu fördern kann auch nach hinten losgehen", sagt Karasz zu dem Phänomen. Fragte er die Menschen nach konkreten Beispielen, konnten sie keine nennen: "Es zeigte sich, dass sie sich viel aus Medienberichten zusammenkonstruiert haben."
Aus dem Standard Artikellink
zwischen zu früh und zu spät liegt stets der Augenblick