Das Areal des Preyer’schen Kinderspitals soll zur familienfreundlichen Wohnstadt werden, inklusive Nahversorgung und sozialer Infrastruktur. Auch geplant: ein Kindergarten.

Ein Wohnquartier mit vier Baukörpern und drei großzügigen Innenhöfen für die Erholung im Freien: Das sieht der Entwurf der BWM- Architekten und Partner für die Nachnutzung des Areals in Wien- Favoriten vor, auf dem derzeit noch das Gottfried von Preyer’sche Kinderspital steht. Das Architekturbüro hat den von der Wiener Stadtentwicklungsgesellschaft WSE, einer Tochter der Wien Holding, ausgeschriebenen städtebaulichen Ideenwettbewerb gewonnen. Den zweiten Preis erhielt der Entwurf von königlarch architekten, den dritten Platz belegten BLAICH + DELUGAN ARCHITEKTEN. Der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) wird das Kinderspital in einen Neubau im Kaiser Franz Josef Spital im gleichen Bezirk voraussichtlich im Jahr 2014 übersiedeln.

Auf der rund 2,5 Hektar großen Liegenschaft werden familienfreundliche Wohnbauten samt Nahversorgung und sozialer Infrastruktur entstehen. Der Entwurf sieht an die Blockrandbebauung der Umgebung angelehnte Strukturen vor. Die vier Baukörper mit gestaffelten Gebäudehöhen sind so konzipiert und teilweise mit Zwischengeschoßen ausgestattet, dass sie von unterschiedlichen Niveaus betreten werden können. Die Gebäude rücken von den Grenzen des Planungsareals ab. Das schafft Abstand zur umliegenden Bebauung. Die Absberggasse wird durch Alleepflanzungen aufgewertet.

Unverwechselbare Höfe

Die Wohnbauten sind teilweise in der Erdgeschoßzone unterbrochen. So schaffen die Planer großzügige Durchwegungen für Fußgänger. Die geöffneten Blockrandstrukturen erzeugen Plätze und Freiräume für Kommunikation und Erholung. Charakteristische Baumgruppen machen die einzelnen Höfe unverwechselbar. Mit Rampen und Stufen gleichen die Architekten die Geländeunterschiede aus. Auch an die Möglichkeit von integriertem Generationenwohnen wurde gedacht: Klassische Trakterschließungen können zu Wohngemeinschaften für Jung und Alt ausgebaut werden. In den Erdgeschoßen sind zum Teil Sondernutzungen für Start- Ups, Nahversorgung und soziale Infrastruktur vorgesehen. Alle Wohnungen sind entweder mit Mietergärten, Balkonen/Loggien oder Dachterrassen ausgestattet. Der geplante Kindergarten wird für Bewohner und Anrainer offen stehen.

Die WSE hat im Auftrag des KAV bereits im Vorfeld des Wettbewerbs Grundlagenstudien zu Verkehr und Freiflächen erstellen lassen. Besonders attraktiv an diesem Standort ist die vorhandene Infrastruktur vor allem an der Favoritenstraße, sowie die Nähe zum Erholungsgebiet Laaer Berg und zum Böhmischen Prater. Durch die zukünftig fußläufig erreichbare U1- Station Troststraße und die geplanten Straßenbahnverlängerungen verfügt die Liegenschaft ab 2015 über eine sehr gute Verkehrsanbindung. “Damit erfüllt das Areal sämtliche Voraussetzungen für familienfreundliches Wohnen. Genau das haben die Planer des Siegerentwurfs besonders berücksichtigt”, sagt WSE – Geschäftsführer Josef Herwei.

Zahlreiche Um- und Zubauten

Das Gottfried von Preyer’sche Kinderspital wurde 1910 bis 1914 erbaut. In den folgenden Jahrzehnten gab es zahlreiche Um- und Zubauten. Die vorgesehene Verlagerung der Einrichtung in ein neues Mutter- Kind- Zentrum im Kaiser- Franz- Josef- Spital trägt nachhaltig zur Verbesserung der medizinischen Versorgung von Kindern in Wien bei.

Die Entwürfe aller sechs geladenen Planungsbüros werden im Mai in einer Ausstellung in der Gebietsbetreuung Favoriten gezeigt.

Im Forum gibt es einen Beitrag (mit Fotos) der sich mit dem Endergebnis der geplanten Bebauung auseinandersetzt.

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