Kaum präsentiert, schon umstritten: Der geplante Viola Park bei der Generali Arena in Wien Favoriten bereitet Anrainern Sorgen und erntet in vielerlei Hinsicht Kritik.

Wie berichtet, wurde der Entwurf für das neue Bauprojekt bei der Generali Arena von 11. bis 13. Juni 2012 der Öffentlichkeit präsentiert. Geplant sind dabei der Bau von Wohnungen, ein Nahversorgungszentrum und ein Schulkomplex. Zur Verkehrsberuhigung der Fischhofgasse und der Theodor-Sickel-Gasse sollen die Hauptzufahrten zum Viola Park über die Laaer-Berg-Straße erfolgen. Schon am 11. Juni 2012, bei dem das Projekt speziell den Anrainern der unmittelbar angrenzenden Kleingärten und Gemeindebauten präsentiert wurde, kam es zu hitzigen Diskussionen.

Nunmehr berichtet die Wiener Bezirkszeitung über eine Unterschriftenaktion, die von Anrainerin Barbara Netter gestartet wurde. Die Anrainer sorgen sich um die Minderung der Lebensqualität durch Lärm und fehlende Parkplätze. Die Besorgnis über ein Verkehrschaos reicht allerdings noch viel weiter und wird von den benachbarten Monte Laa´ern geteilt: Bereits im Jahr 2010 setzten sich an die 1000 Anrainer Monte Laa´s gegen den Bau von drei Türmen an der Laaer-Berg-Straße ein. Die schlechte öffentliche Verkehrsanbindung und das befürchtete Verkehrschaos in der Laaer-Berg-Straße wurde schon damals massiv kritisiert (Details können hier nachgelesen werden: Die Höhe der Türme des Flächenwidmungsplan Nr. 7915).

Auch die Präsentation der Pläne für die Preyerschen Höfe auf dem Areal des preyerschen Kinderspitals neben Monte Laa (Porr Turm) heizte die Diskussionen wieder massiv an. Die Kritik an der verkehrsmäßigen Situation der Laaer-Berg-Straße riss bis heute nicht ab. Wie die Kritik hält sich aber auch so mancher Lösungsvorschlag, wie beispielsweise der Bau einer Straßenbahnlinie in der Laaer-Berg-Straße, schon seit Jahren hartnäckig in aller Munde.

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3 Kommentare

  1. Ich verstehe den Unmut nicht ganz und die Argumentation ist für mich nicht schlüssig. Viele jammern und sind immer gleich dagegen ohne sich richtig zu informieren und auf Fakten einzugehen-

    -> Es verschwinden keine Grünflächen
    Bebauung findet “nur” dort statt, wo aktuell Firmen angesiedelt sind.

    -> der erwähnte Sozialbau wurde nach dem Stadion gebaut. D.h. die Mieter wussten damals schon worauf sie sich einließen.
    Das ist wie wenn ich einen billigen Grund bei einer Hochspannungstrasse kaufe und mich dann beschwere, dass diese störend ist… (nd nebenbei mein Grundwert massiv zunimmt)

    -> Ja es gibt ein Parkplatzproblem
    Wien ist eine Großstadt mit Bevölkerungswachstum , ich kenne keine vergleichbare Großstadt, die keine Parkplatzprobleme hat. In Wien sollte man öfter hinterfragen warum ich überhaupt mehrere Autos in einem Haushalt brauche… Car2Go liefert hierbei übrigens eine gute Alternative

    -> Ja die öffentliche Anbindung ist schlecht
    Hierbei ist jede Kritik berechtigt. Aber für alle MonteLaa war das vor Bezug auch bekannt, dass es nur einen Zuckelbus 68A gibt… Die D-Wagenverlägerung oder vielleicht sogar U2 Verlängerung nach MonteLaa sind aus meiner Sicht die Grundvoraussetzung für weitere Entwicklungen

    -> Monte Laa Hochhäuser waren von Anfang an in der Planung berücksichtigt. Hier hat auch jeder neue Bewohner wissen müssen worauf er/sie sich einlässt -> siehe Hochspannungstrasse

    Ein Ur Favoritner und direkter Anrainer

  2. Hallo Rene,

    Wie kommst Du darauf, dass man sich nicht informiert hat oder sich Fakten angesehen hat. Ich weiß nicht, wie oft, schnell oder gründlich du vorab über etwas informiert wurdest, aber hier bei den letzten Bauprojekten kommen Informationen immer sehr spät. Zu erwarten das man als Betroffener schon sehr früh in die Vorhaben einbezogen wird ist doch nur Wunschdenken, denn die Verantwortlichen wissen ganz genau was dann passiert und dieser Herausforderung möchten sich die wenigsten stellen.

    Es mögen keine Grünflächen verschwinden, aber es muss nicht gleich bedeuten „Einmal Beton, immer Beton“.

    Es geht doch hier für die Bewohner nicht um das Stadion, sondern vielmehr um zusätzliche Wohnbauten in einer Gegend die nun nicht gerade zu den ruhigsten gehört (Tangente, Generali-Arena). Wenn man dann die „üblichen“ Aussendungen zu diesem Projekt in den Medien liest, denkt man alles schön ruhig, bestens erschlossen, super Lage. Dass es nicht so ist, dem wirst du doch zustimmen.

    Zum Thema Parkplatzproblem, es ist schon richtig, eine Stadt, die wächst, kann schon mal Probleme mit der Erschließung der Infrastruktur bekommen. Aber bitte wer sagt denn, dass wenn andere Städte rasant wachsen – es auch Wien tun muss? Weiters macht die Stadt Wien doch gerade in den letzten Jahren alles um Parkplätze zu vernichten, Verkehr zum Erliegen zu bringen, Beispiele dafür gibt es genug. Aber ganz ehrlich verstehen kann ich es überhaupt nicht.

    Bei der öffentlichen Anbindung stimme ich dir zu, warum muss man bitte erst in Jahren um viel Steuergeld die Straßenbahnlinie 67 über die Laaer-Berg-Straße führen? Es wäre doch schon viel gewonnen würde man die Linie D (soll ja sowieso ins Sonnwendviertel fahren) noch um 2 -3 Stationen erweitert, herauf Absberggasse und zurück über die Urselbrunnengasse, dazu den 68A beibehalten, als Anschluss zur Straßenbahn. Wenn man bedenkt, das auch die D-Linie mitten in die City fährt wäre doch Klasse und würde Geld sparen helfen, das die Stadt Wien ja derzeit sowieso nicht hat.

    Nun zum letzten Punkt, die Hochhäuser in Monte Laa. Mir ist nicht bekannt, wie sehr dich diese Hochhäuser (Türme) direkt betreffen, aber als wir 2006 unsere Wohnung bezogen hatten, gab es laut damaligen Flächenwidmungsplan ganz sicher KEINEN Turm vor unserer Loggia!!! Genau dieser Flächenwidmungsplan 7915 zeigt aber wieder auf, wie schnell man über die Bewohner/Bürger/Steuerzahler fährt, im Interesse der Wirtschaft, davon bin ich überzeugt. Wir hatten damals 2 Wochen Zeit, um gegen den aktuellen Flächenwidmungsplan 7915 etwas zu unternehmen, glaub mir es waren lange Nächte, viele Rennereien, Schreiberein und Diskussionen, die wir Bewohner geführt hatten. Und am Ende wurde er doch beschlossen, um Sagen zu können man hat die „Bewohneranliegen/-bedenken“ ja sowieso berücksichtigt – hat man etwas an der Höhe geschraubt.

    Toll jetzt haben die Schulkinder dann den Schatten eines 90 Meter hohen Turmes anstelle eines 110-Meter-Turmes, denkst du allen Ernstes das ändert etwas für die Schüler oder uns betroffenen Bewohner? Wohl kaum, es ist echt traurig zu sehen, wie die von uns gewählten Volksvertreter mit dem von uns an sie geschenkten Vertrauen umgehen. Ich stelle mir nicht selten die Frage „Wie kann man da ruhigen Gewissens abends schlafen gehen?“, ganz ehrlich ich könnte das nicht, meine Nächte wären wohl lange und schlaflos……

    Abschließend noch ein paar Worte zum Thema selbst, sollte es weiterhin so ein Diskussionsinteresse geben, dann würde ich es gerne ins Forum verlagern, gerne auch den Artikel selbst als Startbeitrag reinsetzen. Ich finde bei einer regen Diskussion ist es in einem Forum übersichtlicher.

    lg

    Christian (ein geborener Favoritner und MonteLaaer)

  3. An Christian: tolle, intelligente und informartive Worte von Dir. Vielen Dank!

    Eine eingehende Antwort darauf: sprachlos!
    Du bringst die Themen in unserer Stadt und unserer Zeit auf den Punkt.

    Und es sehr schade ist, dass zu wenig kommuniziert wird
    und man zu wenig qualitativ in Projekte der Wirtschaft und der Stadt Wien miteinbezogen wird… !
    Herzliche Grüße von Max
    (ein Fk Austria Wien Verfolger; Student; Menschen, Natur, Umwelt_freund und stolzer Wiener)

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