Von 11. bis 13. Juni 2012 wurde der Entwurf für den zukünftigen „Viola Park” bei der Generali Arena in Wien Favoriten der Öffentlichkeit präsentiert.

Wettbewerb

Im Rahmen des städtebaulichen Expertinnenverfahrens Anfang des Jahres 2012 brachten Hagmüller Architekten, königlarch architekten, Architekt Dr. Kronaus, ARGE Atelier Mauch, s & s Architekten und Freimüller Söllinger ZT GmbH ihre Entwürfe für den Viola Park ein. Das Preisgericht entschied sich schließlich für den Entwurf von königlarch archtiketen. Die Landschaftsgestaltung betreuen EGKK Landschaftsarchitektur.

Ausstellung 11.-13. Juni 2012

Während der erste Tag der Ausstellung speziell für die Anrainer der unmittelbar angrenzenden Kleingärten und Gemeindebauten reserviert war, ist die Ausstellung am 12. und 13. Juni 2012 weiteren Interessierten offen gestanden. Selbstverständlich standen an allen drei Tagen Experten aus allen wichtigen Reihen (Architekten, FAK Austria Wien, Stadt Wien) für Fragen und Anregungen zur Verfügung.

Projektvorstellung 12. Juni 2012

Besonderes Highlight der öffentlichen Präsentation war die moderierte Projektvorstellung am 12. Juni 2012. Dabei haben die Architekten, ein Verkehrskonsulent und Vertreter der FAK Austria Wien in vier Abschnitten kurz ihren jeweiligen Bereich des Projektes erklärt.

Bebauung Viola Park

Als Erster stellte Architekt DI Larch (königlarch architekten) die drei Hauptbereiche Wohnquartier / Nahversorger / Schulbereich vor, in die das Projekt aufgeteilt ist. Als fast schon vierten Hauptbereich nannte er den Grünzug, der sich quer durch das Vorhaben erstreckt und Freiräume schafft. Im Schulbereich sind neben einem Gymnasium auch ein Kindergarten und eine Volksschule geplant.

Im Bereich der Theodor-Sickel-Gasse werden die Baukörper punktuelle Erhöhungen aufweisen, die jedoch in Richtung Generali Arena dann abflachen. Insgesamt ergibt sich dadurch eine Reduzierung von anfänglich sieben Stockwerken (rund 25m hoch) am straßenseitigen Randbereich auf fünf Stockwerke im inneren Bereich.

Landschaftsarchitektur

DI Clemens Kolar (EGKK Landschaftsarchitekten) verwies auf die starke Vernetzung der vorhandenen Grünflächen und betonte, dass die derzeitigen Größen an Grünflächen in vollem Umfang erhalten bleiben werden. Die Ausläuferzonen der Bebauung sollen sehr naturnah erhalten bleiben, während sich zwischen den Bauplätzen eine als grünes Band bezeichnete Abfolge von Verweil- und Spielplätzen entstehen wird. Auch auf Nachbarschaftshöfe und eine nicht befahrbare Quartierspromenade werden sich die zukünftigen Bewohner freuen dürfen. Vor dem Schulbereich und dem Nahversorgungszentrum wird eine attraktive Vorplatzsituation geschaffen werden.

Verkehr

Verkehrskonsulent Andreas Käfer präsentierte das Wege- und Radfahrnetz. Bei der Planung wurde vor allem darauf Bedacht genommen, wo Unfälle passieren und wie man zum Areal hin und wieder weg kommt. Der Ausbau der U-Bahnlinie U1 stellt ein wesentliches Rückgrat für den Viola Park dar und soll zukünftig mittels der neuen Station am Verteilerkreis („Altes Landgut”) ein wichtiger Zubringer für Fans und Besucher der Generali Arena und des Viola Parks werden.

Im Grunde werden keine bestehenden Verbindungen weggenommen sondern lediglich neue Verbindungen geschaffen. Zwei Zufahrten an der Laaer-Berg-Straße sollen hinkünftig zentrale Zubringer für den Viola Park werden und so den Durchzugsverkehr in der Theodor-Sickel-Gasse reduzieren und das Verkehrsaufkommen dort sowie auch in der Fischhofgasse entlasten.

Überdies verfügt der Viola Park über ein ausgedehntes Fuß-Wegenetz um möglichst wenig eine Straße betreten zu müssen.

Die geplante Verlängerung der Urselbrunnengasse im Kreuzungsbereich Laaer-Berg-Straße (Durchbruch an der Tankstelle) zum Viola Park ist wegen nach wie vor andauernder Verhandlungen derzeit noch in Schwebe.

Sicherheit und Parksituation

Die FAK Austria Wien thematisierte die derzeit bestehende Nadelöhrsituation in der Fischhofgasse, die mit vier neuen Zufahrtswegen im Rahmen des Viola Park-Bau´s endlich ein Ende finden soll. Dabei sollen klar strukturierte Wege auch eine Trennung der Fangruppen möglich machen. Im Sinne einer Steigerung der Sicherung und Qualität wird derzeit noch mit der Polizei Favoriten ein umfassendes Sicherheitskonzept ausgearbeitet.

Die Anzahl von Parkplätzen an der Oberfläche wird sehr gering gehalten werden. Jeder Baukörper verfügt über unterirdische Garagenflächen, deren Stellplätze in erster Linie den Bewohnern zugewiesen werden aber zu einem gewissen Teil auch der Schule, dem Nahversorger sowie Besuchern der Generali Arena zur Verfügung stehen (etwa wenn am Wochenende die Schule bzw. Sonntags der Nahversorger geschlossen hat). Zusätzlich werden VIP-Parkplätze für Stadionbesucher geschaffen werden.

Derzeit stehen den Fans der Generali Arena rund 440 Parkplätze direkt vor der Osttribüne zur Verfügung. Bereits in den kommenden zwei Wochen wird der daneben liegende Holzlagerplatz geräumt. Bis zur Vollendung des Viola Parks werden auf dieser Fläche somit rund 800 zusätzliche Parkplätze geschaffen. Die FAK Austria Wien hofft somit, zur Verbesserung der derzeit angespannten Situation beitragen zu können und erwartet dadurch sogar eine spürbare Entlastung der Monte Laa-Bewohner in absehbarer Zeit.

Selbstverständlich setzt die FAK Austria Wien aber auch vermehrt auf die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. So gelten schon jetzt Abo-Karten und Print-at-Home-Tickets als Fahrschein.

Weiterer Verlauf

Der im Rahmen dieser Projektausstellung vorgestellte Entwurf ist ein Leitprojekt, das daher durchaus noch Änderung erfahren kann. Bereits am ersten Tag der Präsentation, die speziell für die unmittelbaren Anrainer reserviert war, kam es zu hitzigen Diskussionen unter den Anwesenden. Auch am 12. Juni 2012 suchten Mitarbeiter des Projektteams lobenswerter Weise das Gespräch mit den Interessenten, hörten sich Bedenken an und notierten diese.

Der am 12. Juni 2012 anwesende Bezirksvorsteherin-Stv. Josef Kaindl dankte den Bürgern nach Ende der Projektpräsentation für ihre Mitarbeit und Diskussionen. Mitsprache und zu sehen, wo im Interesse der Bürger noch verbessert werden kann, ist ihm wichtig.

Nach wie vor werden daher Anregungen, Meinungen und Kritik zum Entwurf entgegen genommen. Im Anschluss wird über allfällige Verbesserungen oder Änderungen beraten werden. Der daraus resultierende Entwurf wird sodann für das Flächenwidmungsverfahren eingereicht werden. Mit einem Auffahren der Bagger kann daher aller Voraussicht nach frühestens im Jahr 2015, eher 2016, gerechnet werden.

Zum Bericht der Wiener Bezirkszeitung geht´s hier entlang: meinbezirk.at

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