Die Loft City hat am 12. Mai 2015 zum Grand Opening in der Brotfabrik Wien eingeladen. Wie bekannt, ist in den letzten Jahren auf dem Gelände der ehemaligen Ankerbrotfabrik ein neues Kulturzentrum geschaffen worden. Gefeiert wurde mit zahlreichen Ausstellungen in den verschiedenen Ateliers, Tanz und Musik-Acts sowie dem Opening-Extra „Projektion & Performance“ der Galerie Photon. Für das leibliche Wohl sorgten Illy mit (Gratis-)Kaffee, Magdas Kantine mit kleinen Leckereien sowie eine Lounge- und Sekt-Bar. Beim Eingang der Expedithalle fand sich sogar eine eigens aufgebaute Cocktailbar und ein kleiner Eiswagen. Zipfer war ebenfalls mit großem Aufgebot und gemütlichen Biertischen vor Ort.

Die feierliche Eröffnung der Kulturstätte erfolgte im Rahmen der Abschlussveranstaltung der Kunstausstellung „Barrierefreiheit im Kopf“, die anlässlich des „Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung“ am 5. Mai erstmals in Österreich stattfand. Hierfür interpretierten mehr als 30 bildende und darstellende Künstler und Künstlerinnen von 5.-12. Mai 2015 die Thematik der sogenannten Inklusion auf rund 2200m², um eine verbesserte Wahrnehmung von Inklusionsagenden und eine Sensibilisierung der österreichischen Bevölkerung für Menschen mit Behinderungen zu bewirken.

Die Eröffnung startete mit einem Stück von Antonio Vivaldi, das von den talentierten kleinen Superstars des  Superar-Orchesters gespielt wurde. Superar ist selbst seit rund zwei Jahren in der Ankerbrotfabrik beheimatet und eröffnet demnächst auch den Songcontest, wofür Ihnen von Moderator Nikolaus Schauerhuber viel Glück gewünscht wurde.

Er erzählte von der einst größten Brotfabrik Europas, aus der schließlich ein Kulturzentrum wurde. Es ist das Resultat einer Vision von Räumen, in denen man Kunst schaffen kann und in denen Menschen zusammen kommen. Moderator Schauerhuber gratulierte all jenen, die diese Vision hatten, die sie umsetzen und damit für den Bezirk Wien Favoriten etwas Großartiges schaffen. Er betonte, dass das wichtigste dabei ist, Menschen und Künstler zusammenzuführen. Menschen und Künstler aus unterschiedlichen Gattungen, um einen Raum zu schaffen, wo man sich begegnet, wo man aber auch die Ruhe hat um sich mit der Kunst auseinandersetzen zu können. Hier findet Nahrung für Geist und Phantasie einen guten Boden.

Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny erinnerte sich an die ersten Interessenten im Jahr 2009, die ersten Veranstaltungen in der Expedithalle und vor allem an das Leuchten, dass er schon damals in Walter Asmus´ Augen gesehen hatte. Freudig bat er ihn auf die Bühne, sodass Walter Asmus´ selbst von seiner Vision erzählen konnte. Walter Asmus startete mit einem Zitat von Antoine de Saint-Exupéry, das er während der ganzen Jahre gelebt und gefühlt hat. Er berichtete von seinen drei Partnern, die er gebeten hatte diesen Weg mit ihm zu gehen, und die die besten waren, die er sich vorstellen konnte: Die Architekten Andreas Groh und Michael Wagner sowie DI Anton Wallner, mit denen er gemeinsam die Loft City GmbH gegründet hatte.

Arch. Lukas Groh äußerte sich insbesondere zum Denkmalschutz, der damals für das Projekt reduziert wurde. Da die Gebäude jedoch eine Einheit bilden sollten, behandelten die „Schöpfer“ der Loft City die Gebäude allerdings so, als würden sie unter Denkmalschutz stehen. Tatsächlich standen nämlich nur zwei Teile unter echtem Denkmalschutz. Arch. Michael Wagner erklärte dazu, dass alle heute gültigen Vorschriften in die alten Gebäude implementiert werden mussten und heute alle hier gut und sicher leben können.

DI Anton Wallner freute sich über die Möglichkeit, ein solches Objekt mit rund 40.000m² Bruttogeschoßfläche zu gestalten. Insbesondere deshalb, da man eine solche Chance nur einmal im Leben erhält. Er merkte jedoch an, dass natürlich auch die wirtschaftlichen Zahlen  das Ganze beeinflussen und freute sich umso mehr, dass alles sehr sehr freundschaftlich abgewickelt wurde und mit der Loft City so etwas wie ein Gesamtkunstwerk geschaffen werden konnte.

Den Interviews der „Schöpfer“ der Loft City folgte eine tontechnische Einspielung von Interviews, die im Vorfeld mit hier ansässigen Künstlern über das Leben in der neuen Kulturstätte geführt wurden. So erfreuen sich unter anderem Superar und die Hilger Galerie an den Backsteinen sowie der geballten Infrastruktur und der Idee der Revitalisierung. Auch das Atelier 10 schätzt die verwinkelte Struktur am Rande der Stadt, wo sich man sich wohl und gut aufgehoben fühlt. Die Nähe zur Natur und dem Böhmischen Prater erfreut aber nicht nur das Atelier 10, sondern auch Regina Anzenberger von der Anzenberger Galerie, die lange gesucht hat und hier die Großzügigkeit, sich entfalten zu können, gefunden hat.

Anschließend ergriff auch Bezirksvorsteherin Hermine Mospointner das Wort und dankte für die Umsetzung des Projekts. Sie betonte, dass es gerade für den zehnten Bezirk wichtig ist, dass es derartige Kunsteinrichtungen gibt und freute sich darüber, dass hier auch der Bezirk mit herein kommt. Sie dankte für die großen Investitionen sowie für die Bereitschaft, hier mitzutun und wünschte allen alles Gute. Die Eröffnungsreden endeten mit einem neuerlichen Auftritt des Superar-Orchesters, die gleich drei Stücke zum Besten gaben.

Danach stellte Walter Asmus noch sein Buch „Brot und Kunst“ vor. Er erzählte von der rund 120-jährigen Geschichte der Ankerbrotfabrik, über die er im Jahr 2011 das Buch „120 Jahre Ankerbrot“ herausbrachte. Schon damals hatte er gesehen, dass da noch vielnachkommen wird und es sich lohnt, eine kleine Broschüre mit dem Schaffen der Loft City herauszugeben. Schließlich wurde daraus ein Buch mit rund 112 Seiten, das nur am hiesigen Eröffnungstag zum Subskriptionspreis von 15 Euro (statt normal 20 Euro) erhältlich ist. Das Buch handelt von der Entwicklung der Brotfabrik, von sechs Jahren Kulturfabrik, enthält Interviews, Artikel über die Ankerbrotfabrik als Kultur- und Eventlocation sowie unter anderem auch einen Text über die Geschichte der Brotfabrik. Walter Asmus bedankte sich bei allen Mitwirkenden und übergab die ersten beiden Exemplare des Buches an Bezirksvorsteherin Hermine Mospointner und Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny.

Im weiteren Rahmenprogramm der Feierlichkeiten folgten neben einer kurzen Erläuterung zur Ausstellung „Barrierefreiheit im Kopf“ auch verschiedene Musik- und Tanzperformances. Dabei waren unter anderem Balletttänzerin Jasmin Avissar als „Archaeopteryx“ (The first bird) und Klavierkünstlerin Roberta Pili zu sehen.

Das Grand Opening der neuen Kulturstätte Favoritens fand großen Anklang und wurde von zahlreichen Gästen besucht, die in entspannter Atmosphäre nicht nur dem Rahmenprogramm und den Eröffnungsreden lauschten, sondern auch bei freiem Eintritt gemütlich die Ausstellungen der verschiedenen Ateliers besichtigten. Die Räumlichkeiten im letzten freien Loft im Erdgeschoss wurden erfreulicherweise dafür genutzt, einige Fotos von den Umbauarbeiten der ehemaligen Ankerbrotfabrik zu zeigen.

Wer noch ein klein wenig in der Vergangenheit der neuen Kulturstätte schmökern möchte, dem empfehlen wir den Artikel „Loft City auf dem Weg zur Fertigstellung“ mit den darin verlinkten Beiträgen. Viel Spaß beim Lesen!

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