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Wien zündet den Klimaschutz-Turbo

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Chris
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50 Maßnahmen für ein CO2-neutrales Wien: Während andere nur reden, handelt die lebenswerteste Stadt der Welt!

Wien „Wir betreiben schon seit 1999 aktiven und erfolgreichen Klimaschutz, nun zünden wir den Klimaschutz-Turbo und machen unsere Stadt CO2-neutral. Während andere nur reden, handeln wir und gehen mit gutem Beispiel voran“, so Umweltstadträtin Ulli Sima. Dank der Anstrengungen der letzten Jahre ist Wien schon heute das Bundesland mit den geringsten CO2-Emissionen pro Kopf. Einen massiven Nachholbedarf ortet Sima hingegen auf Bundesebene: „Nach fast 35 Jahren ÖVP-geführter Umweltministerien gibt es hier viel nachzuholen. Österreich ist in Sachen Klimaschutz Schlusslicht in der EU und es drohen Strafzahlungen in Milliardenhöhe“, so Sima, die der neuen Umweltministerin volle Kooperation in Sachen Klimaschutz anbietet.

Mit 50 Maßnahmen zu einem CO2-neutralen Wien

Die Folgen der globalen Klimakrise sind längst auch in Wien deutlich spürbar. Die extrem hohen Temperaturen im Sommer sind eine der vielen Auswirkungen, die der Klimawandel mit sich bringt. So gibt es in Österreich mittlerweile mehr Hitzetote als Verkehrstote.
Wien betreibt seit Jahrzehnten Klima- und Umweltschutz. Initiativen und Projekte wie ÖkoKauf Wien, ÖkoBusiness Wien, die Smart City Rahmenstrategie, die Klimaschutzprogramme der Stadt Wien, die Verstärkung von Fassadenbegrünungen, der Klimarat sowie das Klimabudget sind nur einige der vielen Maßnahmen, die die Stadt bis heute umgesetzt hat. Wir lehnen uns jedoch nicht zurück, sondern setzen neue Schritte, damit es den Menschen in unserer Stadt gutgeht“, sagt SP-Gemeinderätin Nina Abrahamczik. Und weiter: „Uns ist es wichtig, dass unsere Klimaschutz-Maßnahmen nicht nur das Klima schützen, sondern allen Menschen zugutekommen und sozial gerecht sind. Ältere, Kranke und sozial Schwächere leiden besonders unter den Auswirkungen des Klimawandels.

Das Herzstück des Wiener Weges ist die Vernetzung der Bereiche Strom, Wärme, Verkehr und Abfallentsorgung. Von der umweltfreundlichen Mobilität bis hin zur Abfallvermeidung und dem massiven Ausbau der erneuerbaren Energien: Mit 50 konkret ausgearbeiteten Maßnahmen, die kürzlich gemeinsam mit Bürgermeister Michael Ludwig präsentiert wurden, soll Wien CO2-neutral werden. So investiert Wien Energie bis 2030 rund 1,2 Milliarden Euro in den Ausbau erneuerbarer Energien, unter anderem durch den Bau neuer Photovoltaikanlagen auf einer Fläche, die 600 Fußballfeldern entspricht. In Simmering wird derzeit die größte Wärmepumpe Mitteleuropas errichtet. Sie wird künftig 106.000 Haushalte mit ökologischer Wärme versorgen – damit könnte bspw. ganz Favoriten versorgt werden. Neben dem Ausbau der Öffis setzt die Stadt Wien auf „Zero Waste“. Künftig werden 100 Prozent der nicht vermeidbaren Abfälle verwertet.

 

Wien wird zur Sonnenstadt

Das ambitionierte Wiener Klimaschutzziel ist nur mit einer radikalen Senkung des Energieverbrauchs in allen Bereichen umsetzbar. Die Energiequellen der Zukunft sind Wind, Wasser und Sonne.

  • Wien Energie errichtet u.a. Photovoltaik-Kraftwerke mit 600 MW Leistung – so groß wie die Fläche von mehr als 600 Fußballfeldern – zur Versorgung von 250.000 Haushalten.
  • Wien Energie steigert den Anteil der Windenergie um mehr als 50 % und baut die Wasserkraft von derzeit 155 MW auf rund 250 MW aus.
  • Wien eröffnet in Kürze die bisher größte Sonnenstromanlage der Stadt am Wasserbehälter Unterlaa, mit der rund 800 Haushalte mit Ökostrom versorgt werden können. BürgerInnen können sich aktiv beteiligen, die Anlage wird ein BürgerInnen-Kraftwerk.
  • Durch das Projekt eo_s in der ebswien Hauptkläranlage wird ab Juni 2020 aus der Nutzung der im Klärschlamm enthaltenen Energie Grünes Gas erzeugt. Die Kläranlage wird energieautark.
  • Screening aller öffentlichen Gebäude auf Eignung zur Erzeugung erneuerbarer Energien – geplante Kooperation mit dem KAV, mit Schulen etc.
  • Beschattung für alle: Wien fördert Außenjalousien zu 50 %.
  • Raus aus dem Öl: Die Wiener Bauordnung verbietet bereits jetzt den Einbau von Öl-Heizungen im Neubau und bei Renovierungen. Bis 2030 werden auch im Gebäudebestand die Ölheizungen schrittweise auf null reduziert.
  • Ökologische Klimaanlagen: Wien Energie investiert 65 Mio. in Fernkälte und spart mit der Nutzung von Abwärme 50 % CO2 im Vergleich zu herkömmlichen Klimaanlagen ein. Aktuell wird an einer Fernkältezentrale am Stubenring gebaut.

 

Mobilität der Zukunft

Besondere Herausforderungen für die Reduktion der CO2-Emissionen liegen im Verkehr. Er ist für ein Drittel der Emissionen verantwortlich. Wien setzt seit Jahrzehnten auf den massiven Ausbau der Öffis, durch das aktuelle Öffi-Netz spart Wien jährlich mehr als 1 Mio. Tonnen CO2. Wien hat dank des guten Angebotes schon heute mehr Jahreskartenbesitzer als zugelassene PKW und baut die Öffis weiter aus. Künftig entstehen neue Formen der ökologischen Mobilität:

  • Mit den Wiener Linien und ihren Partnern bis zur Haustüre: Über die Wien mobil App können unterschiedliche Services und Sharing-Angebote speziell für die sogenannte „last mile“ gebucht werden, an den sogenannten mobility-points, die in der ganzen Stadt entstehen. Mit Fahrrädern, Scootern, E-Autos uvm. kommen Fahrgäste der Wiener Linien bequem bis zur Haustüre. Dieses erweiterte und ganzheitliche Mobilitätsangebot macht Autos künftig überflüssig.
  • Weiterer Ausbau der Öffis: Aktuell wird das Linienkreuz der U2/U5 errichtet – ein Mega-Projekt, das bis zu 75.000 Tonnen CO2 jährlich reduzieren wird.
  • Auch der Straßenbahnausbau geht weiter, aktuell die Verlängerung der Linie 0 in das Nordbahnhofgelände.
  • Ausbau der Stromtankstellen: Bis Ende 2020 werden 1.000 Ladestellen auf öffentlichen Flächen in Wien in Betrieb sein.
  • Die Wiener Taxi-Flotte wird sukzessive auf Elektroautos und andere emissionsfreie Technologien umgestellt.
  • Der Städtische Fuhrpark wird sukzessive und je nach Verfügbarkeit am Markt auf umweltfreundliche Antriebsformen umgestellt.
  • Problemfeld Pendlerströme: Während die Wienerinnen und Wiener zu 2/3 öffentlich, zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind, ist das Verhältnis bei den PendlerInnen umgekehrt. Sie kommen zu 2/3 mit dem Auto. Hier bedarf es dringend Maßnahmen: Wien legt Vorschläge für grenzüberschreitende Straßenbahnen nach Niederösterreich, etwa nach Schwechat oder Großenzersdorf, vor. Ziel ist zumindest die Halbierung der Einpendler mit dem Auto bis 2030. Dazu braucht es eine Finanzierung von Bundesseite und Niederösterreich.

 

In den Magen, statt in den Müll

Lebensmittelproduktion, -transport und -lagerung verursachen bis zu 1/3 aller Treibhausgas-Emissionen. In Wien landen bis zu 25 % eingekaufter Lebensmittel ungenutzt im Müll. Bis 2030 soll dies um 50 % reduziert werden.

  • Zentraler Ansatzpunkt sind Wiener Großküchen, wo aktuell bis zu 13.000 Tonnen an Lebensmittelabfällen pro Jahr (das sind 500 voll beladene Müllfahrzeuge) anfallen. Mit aktiven Vermeidungsprogrammen wird hier in den Großküchen angesetzt. Als Vorbild gilt die Kantine der Wiener Stadtwerke, die täglich 700 Essen ausgibt und mit einem Verlustgrad von 5 % zu den Top 3 Betrieben Österreichs gilt.
  • Forcierung der ökologischen Beschaffung der Stadt Wien: Die Stadt Wien geht hier seit 1998 mit gutem Vorbild voran, ist europaweit Vorbild und spart dank ökologischer Beschaffung von Putzmitteln über Beleuchtungskörper bis hin zu Farben, Büromaterial etc. jährlich 15.000 Tonnen CO2.
  • Abfallvermeidung findet auch in den Einrichtungen der Stadt Wien in großem Maßstab statt: In den Pensionistenwohnhäusern werden etwa ganze Apfel-Ernten von lokalen Bäuerinnen und Bauern aufgekauft. Aus den weniger schönen Früchten entstehen Apfelmus und Apfelsaft, die schönen Früchte werden direkt an die BewohnerInnen angeboten.
  • Wiens Landwirtschaft ist Klima-Vorreiterin, die Landwirtschaft der Stadt Wien ist zu 100 % Bio, die Stadt verzichtet in ihrem Wirkungsbereich seit Langem auf Glyphosat.

 

Zero-Waste 

Die MA 48 ist mit ihrer nachhaltigen Abfallwirtschaft schon heute ein wahrer Klima-Held. Bis 2050 ist ZERO-Waste für kommunale Abfälle Realität. 100 % der nicht vermeidbaren Abfälle – auch Verbrennungsrückstände und Abgase – werden einer Verwertung zugeführt. Bis 2030 wird das EU-Ziel von 60 % Recycling-Quote in Wien übertroffen. Was heute als Abfall gilt, wird künftig wertvolle Ressource.

  • Aktive Abfallvermeidung: Die Stadt Wien setzt seit vielen Jahren auf aktive Abfallvermeidung: Auf Großveranstaltungen sind Mehrwegbecher vorgeschrieben, Mehrwegbechersysteme für den coffee to go werden unterstützt. Wien wird diesen Weg konsequent fortführen.
  • Recycling macht Sinn: In den 220.000 Sammelbehältern für Altstoffe werden jährlich rund 350.000 Tonnen Altstoffe getrennt gesammelt. Durch ihre Wiederverwertung werden pro Jahr 70.000 CO2 eingespart. Die Umstellung der Gelben Tonne auf die Gelb-blaue Kombitonne zur besseren Sammlung und Verwertung von Getränkeverpackungen, Plastikflaschen und Aludosen wird 2020 konsequent weitergeführt. Damit werden jährlich allein 80.000 LKW-Transportkilometer eingespart.
  • Pilotprojekt Phosphorgewinnung: Die MA 48 arbeitet daran, den im Wiener Klärschlamm vorhandenen Phosphor als Düngemittel rückzugewinnen. Derzeit gelangt der von den Pflanzen aufgenommene Phosphor über den Konsum von Nahrungsmitteln in die Kläranlage und wird als Klärschlamm ungenutzt entsorgt.

 

Rückfragen & Kontakt:

SPÖ Wien Rathausklub
Presseabteilung
(01) 4000-81 922
www.rathausklub.spoe.at

Mag. Stefan M. Fischer, Bakk.
Mediensprecher Stadträtin Mag.a Ulli Sima
Geschäftsgruppe Umwelt & Wiener Stadtwerke
E-Mail: stefan.fischer.sf1@wien.gv.at

 

OTS

zwischen zu früh und zu spät liegt stets der Augenblick

 
Veröffentlicht : 3. Februar 2020 13:46
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