Am 31. Oktober 2012 haben sich die Bezirksräte Wien Favoritens zur vorletzten Sitzung des Jahres versammelt. Dabei bot sich Ihnen ein seltenes Bild: Sämtliche Zuseherplätze der öffentlichen Sitzung waren voll besetzt! Der Grund hierfür ist ein einfacher, wurde doch die von der ÖVP eingebrachte Anfrage zum umstrittenen Viola Park am 31. Oktober 2012 beantwortet.

Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (G) teilte zur Anfrage der ÖVP betreffend das Bauvorhaben „Viola Park“ mit, dass sich die Grundfläche des Projektgebietes auf rund 67.000m² beläuft. Davon befinden sich rund 37.400m² im Eigentum der Stadt Wien, der Rest befindet sich in Privatbesitz. Da kein Privateigentümer zum Verkauf der Grundstücksfläche gezwungen werden kann, wurden die unterschiedlichen Eigentumsverhältnisse bei den Planungen so berücksichtigt, dass es möglich ist, das Projekt auch in zeitlich gestaffelten Realisierungsphasen umzusetzen.

Zum „Viola Park“ wurde ein städtebaulicher Wettbewerb durchgeführt, der die Grundlage für die weiteren Planungen bildet. Die Ergebnisse des Wettbewerbs werden derzeit auf ihre Plausibilität und Realisierbarkeit geprüft. Als Verbesserung wurde bereits vorgesehen, das geplante Schulgebäude quer zu stellen, um somit eine Schallbarriere zwischen der Generali Arena und den Wohnquartieren zu schaffen. Der Bau des Schulgebäudes soll den derzeit bestehenden Raumbedarf für Schulklassen im zehnten Bezirk decken

Von der Errichtung eines öffentlichen Durchgangs durch die Kleingartenanlage Fischeralm sei zwar derzeit nichts bekannt, auf die Öffnung der Eingänge von Kleingartenanlagen von 9:00 Uhr bis 19:00 Uhr in der Zeit von Anfang Mai bis Ende September gemäß Wiener Kleingartengesetz 1996 wurde jedoch hingewiesen. Weiters seien Beschattungen der Kleingartenanlage Fischeralm durch die neuen Gebäude auf Grund des geplanten Abstandbereichs nicht zu erwarten.

Die Südverlängerung der U-Bahnlinie U1 trage zur Verbesserung der Verkehrssituation bei und stelle somit einen wesentlichen Faktor für das Projekt dar. Der PKW-Verkehr zum Laaerbergbad wurde jedoch nicht bei den Planungen berücksichtigt, da es sich um unterschiedliche Themenbereiche handle.

Bezirksrätin Magdalena Kelaridis (ÖVP) gab zu bedenken, dass die schon lange bestehenden Kleingartenvereine Fischeralm und Wilhelmshöhe sowie die Sozialbau-Wohnhäuser an Parkplatznot leiden und dies offenbar bei den Planungen zum Viola Park nicht berücksichtigt wurde. Weiters wies sie darauf hin, dass die Folgen der Absiedlung der im Planungsgebiet ansässigen Firmen, wie beispielsweise der Verlust von Arbeitsplätzen und Einnahmen, nicht bedacht wurden. Sie teilte auch mit, dass das Verkehrskonzept bei der Projektvorstellung im Juni 2012 nicht erläutert wurde. Desweiteren müsse man nicht immer alles zubetonieren.

Die grüne Bezirksrätin Duperron entgegnete, dass es sich derzeit nur um einen Wettbewerb handle und später mehr Informationen vorliegen sollten.

Bezirksvorsteherin-Stellvertreter Michael Mrkvicka (FPÖ) warnte vor einem vorhersehbaren Verkehrskollaps. Für den Viola Park ist nur die Zufahrt über die Laaer-Berg-Straße / Theodor-Sickel-Gasse geplant, was noch mehr Stau verursacht. Die Straßenbahnlinie 67, deren umstrittene Verlegung in die Laaer-Berg-Straße seit Jahren diskutiert wird, könne nicht auch noch in der Laaer-Berg-Straße fahren. Die FPÖ spricht sich daher gegen das Projekt aus.

Bezirksrat Thomas Kohl (ÖVP) nannte es einen Skandal, dass der Bauträger Mischek schon seit zwei Monaten Wohnungen im Viola Park anbietet. In diesem Zusammenhang stellte er die Frage, ob denn vielleicht doch schon konkrete Pläne zur Änderung der Flächenumwidmung bestehen. Thomas Kohl verwies auch auf den Hauptbahnhof, wo nun Wohnungen bei Bahngleisen gebaut werden, die im Erstentwurf nicht vorgesehen waren. Im Hinblick darauf erinnerte er daran, wie wichtig es ist, die Anrainer jetzt einzubinden.

Am Ende der rund 25 Minuten andauernden Diskussion zum Viola Park meldete sich schließlich auch noch Bezirksvorsteherin Hermine Mospointner (SPÖ) zu Wort und teilte mit, dass das Projekt im Bauausschuss besprochen wurde. Zum Verkauf der Grundstücke wurde jedenfalls keiner der Privateigentümer gezwungen. Das Verkehrskonzept für die Laaer-Berg-Straße und dergleichen müsse noch besprochen werden.

Unter den sonst in der Sitzung behandelten Anträgen befand sich auch jener der ÖVP betreffend eine Fahrgastzählung in der Laaer-Berg-Straße, welcher einstimmig der Verkehrskommission zugewiesen wurde.

„Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei um einen Erlebnisbericht handelt. Alle hier lesbaren Informationen wurden von den Verantwortlichen an die anwesenden Bürger während der Veranstaltung so weitergegeben und können von montelaa.biz nicht auf Richtigkeit und Vollständigkeit überprüfen werden.“

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